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Lappland - Karasjok

Karte Karasjok Kopie02

Es lohnt sich der Abstecher ins Innere Lapplands nach Karasjok. Bei Alta fahre ich nach Süden auf der E93. Einige Kilometer nach Alta biete ich auch einmal nach Gargia Fjellstue ab. Es ist ein sehr schönes Tal, am Ende ist eine Herberge mit einem großen Parkplatz. Von dort aus führt eine sehr steile Straße nach oben, auf einem Parkplatz auf dem Fjell könnte man theoretisch übernachten und dann zum größten Canyon Norwegens wandern. Bei meinem Besuch dort war allerdings die Straße nach oben in einem so schlechten Zustand, dass sie offiziell gesperrt war, inoffiziell aber auf eigenes Risiko befahren werden konnte. Ich bin dann hinauf gejoggt. Ein junges Pärchen in einem Ford Fiesta hat mich überholt. Als ich sie oben auf dem Parkplatz getroffen habe, fehlten an dem Auto zwei Radkappen. Der Weg war sehr steil und einem üblen Zustand. Vielleicht ist er in der Zwischenzeit besser.

Landschaftlich hat der Schlenker seinen Reiz. Nach einige Kilometern verändert sich die Landschaft und es geht hinauf, an Seen entlang. Es sieht hier wirklich nach Lappland aus.

Bei Alta verlasse ich die E6 auf die 93 Richtung Geaidnovuohop. Nach ca. 70 km wird die Straße von der Kautokeinoelva begleitet, der Fluss heißt weiter unten Altaelva. Ein Rastplatz bietet sich für eine Pause an. Es ist recht angenehm warm. Unterhalb des Rastplatzes höre ich einen Wasserfall rauschen. Die Kautokeinoelva stürzt über eine große Stufe nach unten. Natürlich muss ich da hin - möglichst nahe. Also geht es einen kurzen Weg oben entlang, dann nach unten zu einer Kiesbank.

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Irgendwie muss es doch oben an den Wasserfall gehen? Ich marschiere eine kleinen Trampelpfad entlang - und stehe vor einem Bach. Und wie hinüberkommen? Da kommt mir ein Vater mit seinem Sohn mitsamt Angelausrüstung entgegen. Er sieht mich ratlos dastehen und erklärt mir, dass es einige Meter weiter unten einen dicken Ast gibt, der über dem Bach liegt. Ich bedanke mich und hangle mich hinüber. Dann stehe ich oben an dem Fall und kann hinunterblicken. Der  Ausblick wäre toll, wenn man ihn nur in Ruhe genießen könnte. Sobald ich still stehe, stürzen sich die Schnaken auf mich. Die Fotos, die hier zu sehen sind, wurden alle mit Blut bezahlt ...

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im Fluss stehen Angler. Ich habe ihnen am Parkplatz schon zugesehen, wie sie sich eingepackt haben - nicht nur wegen des Wassers, sondern auch wegen der Schnaken. Muss das schön sein????

Dann geht es weiter nach Karasjok. Es wird langsam Abend, es regnet, teilweise gießt es wie aus Eimern. Da es schon spät ist, suche ich mir einen Übernachtungsplatz. Eine Einfahrt führt über eine Sandgrube hinweg in ein Waldstück hinein, hier kann ich über Nacht in Ruhe stehen. Im Womo geht es - aber sobald ich verlasse, stürzen sich Millionen hungriger Schnaken auf mich. Schon das Ausrichten des Womos auf den Keilen wird zur Probe. Dann hört es auf zu regnen. Als ich für einen Abendspaziergang aus dem Womo steige, sieht das Womo ganz gepunktet aus: Überall sitzen Schnaken, die nur darauf warten, dass ich das Womo verlasse! Also: innen Schuhe schnüren, alles anziehen, Schlüssel griffbereit in der Hand, schnell hinaus und zusperren, und sofort bewegen! Und bei der Rückkehr: Das Abschütteln der Schnaken vor dem Womo nicht vergessen!

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Dann geht es am nächsten Tag hinein nach Karasjok. Der Ort hat wenig zu bieten. Eine Attraktion ist ein großer Supermarkt. Davor stehen verschmutze Pickups und Geländewagen, die meisten Kunden drinnen tragen etwas robustere Kleidung.

Einen Besuch lohnt auch die moderne Kirche von Karasjok. Sie ist in einem sehr angenehmen Stil aus Holz erbaut und soll an ein Samenzelt erinnern. Im Inneren sind auch Bilder von Festen mit den Samen zu sehen, alle in ihrer prachtvollen Tracht. Was andern Orts folkloristischer Unsinn ist, hat seinen Sitz im Leben.

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Im Juni 2007 bin ich wieder in Karasjok. Es ist warmes Sommerwetter, um Mitternacht mache ich noch einen Spaziergang - in kurzen Ärmeln bei vollem Tageslicht. es ist einfach verrückt! Karasjok bietet auch von der Temperatur her große Gegensätze: Innerhalb weniger Jahre wurde -53° im Winter und 36° im Sommer gemessen!

Von Karasjok aus kann man dann die E6 weiter nach Nordosten fahren bis Tana Bru oder alternativ eine sehr gute, wenn auch kleine Straße wählen durch Finnland und am Inarisee vorbei. Dann erreicht am die E6 wieder bei Neiden.

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