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die Straße 17 - eine Traumstraße

Karte RV 17 Kopie

Der große Strom der Fahrzeuge bewegt sich weiter Richtung Norden auf der E 6. Doch bieten sich Abstecher über Nebenstraßen an, die nicht unbedingt länger sind, aber mehr Zeit brauchen für Kurven oder Fähren. Entschädigt wird man dafür mit unvergleichlichen Ausblicken und immer wieder wechselnder Landschaft. Mein Weg führte ab Steinkjer von der E 6 weg auf die RV 17 Richtung Namsos. Schnell wird die Gegend einsamer. Die gute Straße führt durch Täler mit saftig grünen Wiesen, am Rand des Lognin-Fjordes entlang, bis nach Namsos. Namsos selbst ist ein kleiner, erst 150 Jahre alter Ort, der abseits vom großen Touristenrummel liegt. Die RV 769 führt von Namsos aus weiter über zahlreiche Pässe und Brücken hinein in eine beeindruckende Schärenlandschaft. Unvermittelt wird der Blick freigegeben auf kleine Inseln, tiefe Buchten oder stille Bergseen.

Einige Fährpassagen sind auch notwendig. Eine Übersicht gibt es hier oder hier

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Bei meiner Fahrt 2006 stelle ich fest, dass die RV 17 in der Zwischenzeit ausgebaut wurde. Es geht schnell voran. Nur dass das Wetter zu schön ist, um nur zu fahren. Deshalb biege ich auf die 766 ein, es geht ein Stück hinauf, dann weiter rechts Richtung Ulvorda/Sitter, an einem Bergsee mache ich Halt. Dann kommt das Fahrrad herunter, es geht einige Kilometer mit dem Rad, ich will an die Spitze einer Landzunge. Allerdings war das eine Rechnung ohne den ständigen, sehr starken Gegenwind. Als ich schließlich ankomme, ist da nichts so Besonderes zu sehen. Der Weg geht wieder zurück, diesmal mit Rückenwind, da ist es auch angenehm warm, ich komme richtig ins Schwitzen. An einer Stelle inspiziere ich einen möglichen Übernachtungsplatz bei einer kleinen „Schleuse“, dorthin werde ich dann mit dem Womo fahren. Beim Womo angekommen gibt es ein Bad im See. Es ist einfach herrlich, das kühle Wasser, die Landschaft, die Sonne. Allerdings tut dann auch die Wärme des Womo gut. Es geht zum Übernachtungsplatz, neben mit plätschert das Wasser. Abendessen, ein kleiner Spaziergang über die Schleuse hinweg, ich sitze in der Wärme, es ist wunderbar.

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Eigentlich könnte man auf dieser Strecke alle paar hundert Meter anhalten, aussteigen, schauen, fotografieren, weiterfahren, aussteigen ... Ständig ändert sich der Ausblick. Sanfte Berge, Krüppelkiefern, Moose und Flechten erfreuen das Auge und auch den Fotografen in mir.

Nach der nächsten Straßenbiegung sieht es wieder anderes aus: Vor mir liegen kleine Inseln im Meer, eine Schärenlandschaft tut sich auf, bis es wieder eng zwischen Felsen hindurch geht.

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schon auf der anderen Straßenseite sieht es mit enem kleinen Tümpel und der Moorlandschaft ganz anders aus.

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In Lund endet die RV 769 an einer Fährstation, eine Stunde Wartezeit in der Sonne ist angesagt, bis mich die Fähre hinüberbringt zur Fortsetzung der Straße nach Kolvereid. Selbst diese Wartezeiten in der Sonne genieße ich. Keine Eile, kein Verkehr, einfach nur dasitzen und schauen. In Halop trifft die Straße wieder auf die RV 17, bei Holm ist die nächste Fährfahrt notwendig. Der Fährverkehr geht immer mit großer Selbstverständlichkeit und völlig unproblematisch vor sich, die Wartezeiten halten sich meistens im Rahmen. Hier geht es zu den Fährzeiten.

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Während des Wartens auf die Fähre ist einfach Zeit - zum Umhergehen, Fotografieren, dem Rauschen des Meeres zuzuhören, zu sich selbst zu finden. Für mich waren es nie verschwendete Zeiten.

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Die Fähre von Holm nach Vennesund kommt an. Es erwartet mich eine kurze, aber schöne Passage hinüber nach Vennesund. Ich muss nicht selber fahren, sondern werde gefahren.

Nach der Fährfahrt geht es weiter auf einen Höhepunkt an der RV 17 zu: den Torghatten bei Brönnöysund. Durch den Ort selber und dann an der Abzweigung zum Flughafen vorbei geht es weiter, hinüber über eine weite Brücke auf die Insel Torget. Deren Südspitze nimmt ein berühmter Berg ein, der Torghatten. Dann beginnt der Weg hinauf.

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Der Torghatten birgt eine Überraschung. Der Fels ist ausgehöhlt, ein riesiges Loch von 40 m Höhe und 20 m Breite durchbricht den Fels. Den Weg hinauf sollte man mit guten Schuhen antreten. Er führt nicht nur an einem kleinen Bach entlang, sondern streckenweise in diesem - auf Trittsteinen, die einige Zentimeter von Wasser überspült werden, oder auf Kies. Der Aufstieg lohnt sich aber. Die Größe dieses “Loches” können Bilder nur ungenügend wiedergeben. Vor allem aber bietet sich eine unvergleichliche Aussicht auf die Schärenküste nach Süden und Norden. Viele Kilometer Küstenlinie liegen an den wenigen klaren, sonnigen Tagen vor einem, so dass man aus dem Staunen kaum herauskommt. Zu meinem Glück hatte ich den Genuss eines solchen Sonnentages. Auf dem Rückweg mit dem Fahrrad zum Womo lud noch ein kleiner See zum Baden ein - kalt, aber erfrischend, und vor allem: ein ganzer See mit herrlicher Kulisse für einen alleine, geteilt nur mit ein paar Möwen und Fischen

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Hier kann man nur stehen und staunen: das riesige Loch im Fels, die Landschaft unter einem, der Hall der Stimmen im Fels.

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Am Abend ist dann Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang durch den kleinen Ort. Es ist merkwürdig, um 22.30 Uhr wegzugehen - und es ist hell. Es ist der 29. Mai 2007, es wird nicht dunkel.

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Es geht durch den Ort hindurch zur Brücke hinüber auf die Insel Torget. Die Brücke ist so hoch, dass die Schiffe der Hurtig-Linie darunter durchpassen. Damit wird sie zu einem idealen Aussichtspunkt. Vor und unter mir liegt eine norwegische Landschaft im Abendlicht.

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Um kurz vor Mitternacht stehe ich im Hafen und schaue fasziniert einem Boot zu, das vom Fang in den Hafen einläuft. Zuerst ist alles in das Rot des Abendlichtes getaucht, bis das Schiff im Sonnenlicht aufblitzt. Immer wieder: Stehen, staunen ...

Ich schaue lange zu, wie das Schiff dann fast lautlos an mir vorbeigleitet an seinen Anlegeplatz.

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Brönnoysund

Manchmal frage ich mich dann einfach: Womit habe ich dies verdient?

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