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auf der E6 bis zum Polarkreis

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Die E6 bis zum Polarkreis zeigt viele verschiedene Gesichter: Viel Verkehr, Stau, Baustellen, guter Ausbau, einspurige Brücken, herrliche Landschaft, weniger schöne Ortsdurchfahrten ...

Insgesamt ist es aber eine spannende Strecke, die immer wieder zum Anhalten und Schauen einlädt.

Vor allem bei Fahren selber ist Vorsicht angebracht: Der Verkehr wird dichter, auch die Unfälle nehmen zu. Übermüdung, eine Reiseziel wie das Nordkapp vor Augen und die Eile dorthin sollten nicht zu mangelnder Vorsicht verleiten.

Nach Trondheim wandelt sich die Landschaft ganz erstaunlich. Die Hügel werden sanfter, die Straßen breiter. Auf den sanften Hängen breiten sich riesige Getreidefelder aus, deren Ähren sich im Abendlicht golden färben. Dazwischen ab und zu eine Farm oder ein Bauernhaus. Es ist ein Anblick, wie ich ihn in Norwegen nicht vermutet hätte.

Mein Weg führte weiter ein Stück auf der stark befahrenen E 6 hinter Trondheim, das Kleingeld im Geldbeutel geht nach den vielen gierigen “Bompanger-Trichtern” dem Ende zu.

Bei Vaernes/Stjördal lohnt es, die E 6 für einen kleinen Abstecher zu verlassen. Es geht am Flugplatz von Trondheim rechts ab, über mehrere Kreisverkehre am Parkplatz für den Flugplatz vorbei nach Hell.  Ein kleiner Wegweiser “Helleristninger” weist auf die bekannten Felsbilder hin. Ein schmaler Weg führt zu den kleinen Schieferhängen, an denen die Ritzungen zu sehen sind. Sie stammen aus der Steinzeit und haben damit ca. 5.000 Jahre im Fels überdauert. Heute gesellen sich leider “Ritzungen” von Touristen dazu. Abgebildet sind Rentiere in einem Schattenriss und einer erstaunlich naturgetreuen Darstellung.

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Auch ein weiterer Abstecher bei Stjördal  lohnt sich: von der E6 auf die E14 und dann nach kurzer Strecke dem Wegweiser zur Kirche von Vaerdal folgen. Hier findet sich eine große Seltenheit: eine in den Grundzügen aus der Romanik stammende Steinkirche.

Faszinierend ist die Figur eines Löwen am alten Steinportal: Er hat gerade gespeist: Ein Mensch war seine Beute, ein Bein schaut noch heraus. Es könnte eine Anspielung sein auf die Bibelstelle 1 Petr 5,8-9. Was da steht? Einfach eine Bibel zur Hand nehmen und nachschauen!

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Bei Levanger geht es nach rechts auf eine kleine Teerstraße, dann nochmals rechts auf einen in der Zwischenzeit geteerten Weg, immer der Ausschilderung “Munkeby” nach - in wechselnden Variationen. Am Ziel befindet sich dann die Ruine eines Zisterzienserklosters in einer typischen Lage: eingeschmiegt in ein Tal mit fruchtbaren Wiesen an einem Bach.

Die Ruinen sind in der Zwischenzeit etwas “moderner” ausgestattet worden; ein Grillplatz, Picknickbänke, Hinweistafeln, ein WC-Häuschen.

Die alte Abtei ist für mich ein wenig Heimat geworden. Bei fast jedem Norwegen-Besuch habe ich sie angefahren. Bei meinem letzten Besuch empfing sie mich mit warmem Abendlicht und romantischer Stimmung. Hier ist einer meiner liebsten Orte in Norwegen. Ich sitze noch in der Sonne, bete Brevier, finde zur Ruhe..

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Dann am Abend gibt es noch ein “Schmankerl” dazu: Nordlicht geistert über den Himmel - ungewöhnlich früh und weit im Süden. Aber: Könnten die ersten Tage eines Urlaubes wie in diesem Jahr schöner beginnen?

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Ein schrecklich kitschiges Tor markiert den Beginn von Nord-Trondelag. Hier beginnt das nördliche Norwegen. Die meisten Fahrzeuge, die hier unterwegs sind, haben das Nordkapp zum Ziel. Manche versuchen es auch in Rekordzeit zu erreichen: Norwegen bis zum Nordkapp in zwei Wochen! Wer es mag, kann es gerne so halten. Für mich aber steht Reisen und nicht rasen im Vordergrund. Das Nordland bietet so viele schöne Flecken, dass man Monate damit verbringen könnte, es näher kennenzulernen.

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Kurz vor dem Tor geht links ein Weg ab, ausgeschildert mit “Torumsrade”. Hier biege ich ab, nach wenigen Metern kommt eine Mautstation, an der ich wieder das nötige Geld in einem Umschlag in die Kasse werfe (in der Zwischenzeit umständlich: Maut per SMS). Dann folge ich dem Weg zu einem See, der wie in die Landschaft gezaubert daliegt. An einer Gabelung zu Beginn des Sees fahre ich rechts, dann geht die Straße mehrere Kilometer den See entlang, an einigen Häusern vorbei. Schließlich habe ich meinen Übernachtungsplatz gefunden. Es ist einfach paradiesisch. Ein langer Abendspaziergang schließt sich an.

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Am Feldweg steht auch die Alternative zum kitschigen Nordland-Bogen an der E 6!

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Nach der Ruhe am Majavatn ist Kontrastprogramm angesagt: Nach der Trofors geht links eine kleine Straße - gut mit einem Hinweisschild gekennzeichnet - zum Laksfossen ab. Es lohnt sich, der Einladung des Schildes zu folgen. Am Ende des Weges wartet ein geteerter Parkplatz mit Einkehrmöglichkeit etc., aber vor allem der Laksfossen auf einen Besuch. Nach der Stille ist das Tosen des Wasserfalles fast ohrenbetäubend - und doch faszinierend. Ich sitze in der Sonne bei angenehmen 24° und schaue dem Wasser zu. Es ist immer wieder anders, immer wieder schön. Und dann sehe ich auch die ersten Lachse springen. Wie schaffen die es nur, hier nach oben zu kommen?

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Nach dem Laksfoss geht es weiter nach Mosjoen. Der Ort ist sehr stark durch Industrie geprägt und wirkt zuerst wenig attraktiv. Wenn man aber am zweiten Kreisverkehr abbiegt, dann am Rathaus vorbei bis zum Fjord fährt und dort parkt, kann man einen tollen Spaziergang durch die Stadt unternehmen. Besonders am Fjord entlang wurden die alten Handelshäuser liebevoll hergerichtet. Wenn es dann noch 25° warm ist, windstille, die Häuser sich mit den bunten Farben im Wasser spiegeln, die Sonne die Blumen und Blätter zum Leuchten bringt, die Schneereste auf den Bergen ringsum strahlen, was will man dann noch mehr?

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Mosjoen
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Eine Kleinigkeit hat es mir in Mosjoen besonders angetan: Eine erhalten alte Tankstelle. Wenn ich mir dagegen die heutigen Zapfstellen vorstelle ...

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Auf einem Rastplatz auf dem Weg weiter an der E6 zum Polarkreis bekomme ich dann Gesellschaft von einem zutraulichen Eichhörnchen. Es knabbert fleißig Kekse, die von Touristen zurückgelassen wurden. Ob das allerdings für die Gesundheit gut ist? Das possierliche Tier widerlegt aber, was viele glauben: Hier oben ist alles kalt und unwirtlich.

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Bei einer Rast auf einem neuen Platz kurz vor Korgen gibt es eine wundervolle Aussicht. Die Bilder sind am 29. Mai 2007 entstanden. Wir hatten bei der Rast ca. 24° bei stahlblauem Himmel, der Schnee auf den Bergen leuchtete unglaublich hell.

Für den weiteren Weg gibt es seit kurzer Zeit zwei Möglichkeiten: Die eine - neue - Möglichkeit führt durch einen viele Kilometer langen Tunnel bis nach Korgen. Die andere Möglichkeit geht auf die alte Straße hinauf auf ein Plateau, das Kongfjell. Wer zum ersten Mal unterwegs ist, dem empfehle ich die Fahrt nach oben. An einer Fjellstube ist ein großer Rastplatz und von dort bietet sich eine grandiose Aussicht auf die ganze Gegend - unbedingt empfehlenswert!!!!!

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