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Kloster bei Storjord

Über Leknes fahre ich bei strahlendem Sonnenschein nach Storfjord. Der Himmel ist leuchtend blau, es könnte nicht schöner sein. An einer Tankstelle in Leknes ist eine Ver- und Entsorgungsstation ausgeschrieben. Es ist allerdings eine der merkwürdigen frostsicheren Anlagen mit einem Schlauch zur Absaugung, alles verschlossen durch einen Deckel. An der Tankstellenkasse gibt es dafür Münzen. Als ich noch schaue, fährt ein Womo mit einem Pärchen aus Belgien vor. Er spricht gut Deutsch, gemeinsam versuchen wir, das Rätsel der Ent- und Versorgung zu lösen. Er holt die Frau aus der Tankstelle, die uns freundlich hilft. Nach Einwurf einer Münze lässt sich die Station öffnen und offenbart die für unser Womo wenig taugliche Ausrüstung: ein Edelstahlbecken für den Fäkaltank und ein Schlauch mit einem Anschluss für einen Festtank, der natürlich nicht passt. Die Belgier habe ihren Fäkaltank ausgeleert. Dann bin ich an der Reihe, spüle kurz mit Grauwasser nach. Dann sehe ich, wie es die Belgier einfacher machen, auf Anweisung der Frau hin: einfach über einen Gulli stellen, entleeren, nachspülen, fertig. Und an einem Hahn gibt es auch frisches Wasser. Geleert und gefüllt geht es weiter nach Storfjord.

Aber wer es einfacher mag: Auf dem Weg nach Strorjord gibt es auf dem Berg, auf den die Straße gleich am Ende von Leknes hinaufführt, eine Entsorgungsstation.

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In Storfjord gibt es seit 2003 ein Zisterzienserkloster, das von Polen aus gegründet wurde. Es ist keine Neugründung, sondern es wurden eine alte Klosteranlage wieder bezogen und hergerichtet. Derzeit wird es von drei Mönchen bewohnt, die aus Polen stammen. Alles strahlt Ruhe und Frieden aus. Ein alter Hund bellt bei Ankunft - rein vorsorglich. Denn sobald ich aussteige, trottet er langsam auch mich zu. Er ist - wie ich später erfahre - schon 13 Jahre alt. Ein Ohr hängt, das andere steht - ein lustiges Gesicht. Da ich zu früh bin, setze ich mich auf eine Bank in die Sonne und genieße Aussicht, Sonne und Ruhe.

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Die offene Tür lädt zum Betreten ein. Um 12.00 Uhr beginnt der Sonntagsgottesdienst. Wir sind nur sieben Personen, die mitfeiern. Außer mir sind es - bis auf eine Frau mit deutschen Vorfahren - nur Polen, die hier mitfeiern. Wegen mir hält der Pater seine Predigt auf Englisch mit einigen sehr guten Gedanken.

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Im Anschluss an den Gottesdienst sind alle eingeladen zum Kaffee. Dort kann ich mich ein wenig unterhalten und etwas über das Leben der anderen erfahren. Die meisten sind Polen, die hier für einige Zeit leben und arbeiten. Auch über das Wetter des vergangenen Juni kann ich etwas erfahren. Im ganzen Juni hätte es nur insgesamt ACHT Stunden Sonnenschein gegeben, sonst nur Regen und Wolken. Mir wird wieder bewusst, welches Glück ich habe. Auch über das Leben im Kloster und die Armut dort kann ich einiges erfahren. Eine der größten Sorgen im Winter ist: Springt der Traktor an, damit sie sich den Weg bahnen können? Der Lebensunterhalt ist sehr teuer, vor allem natürlich Fleisch, Obst und Gemüse. Deshalb bauen die Patres dort selber Gemüse an. Außerdem verdienen sie durch Übernachtungsmöglichkeiten etwas Geld. Als alle nach dem Kaffee aufbrechen, lädt mich der Leiter des Klosters zum Mittagessen ein. Er erwarte noch zwei Gäste, ich solle doch unbedingt bleiben. So genieße ich nochmals die Gastfreundschaft und kann ein Ehepaar aus Bodø kennenlernen. Er ist Arzt in Bodø für Infektionskrankheiten, sie stammt aus Polen. Es sind nette Stunden, die wir verbringen.

Als ich 2007 mit der Pfarrei die Lofoten besuche, kann ich dort selbst mit meiner Gemeinde Gottesdienst feiern. Dies war einer der schönsten Augenblicke der Fahrt.

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Von hier aus geht es an Eggum vorbei auf die nächste Insel - nicht ohne einen ergreifenden Abschied.

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